Rettungsdienst als öffentliche Daseins- und Fürsorgepflicht für die Bürger ist Aufgabe der kommunalen Behörden. Mit der praktischen Umsetzung sind in NRW sowohl Feuerwehren, Hilfsorganisationen und private Unternehmen beauftragt. Die gesetzlichen Vorgaben sind im Rettungsdienstgesetz NRW geregelt.
Hier werden Standards der personellen, der materiellen und auch der Fahrzeugausstattung definiert.
Mit den im Gesetz genannten Hilfsfristen werden die Rettungsdienstbetreiber verpflichtet, Sorge zu tragen, das jeden Bürger innerhalb bestimmter Zeiten rettungsdienstliche Hilfe bei akut
lebensbedrohenden Erkrankungen oder Verletzungen erreicht.
Die integrierte Feuer- und Rettungsleitstelle koordiniert alle Einsätze im Bereich Brandbekämpfung, Technischer und Allgemeiner Hilfeleistungen,
Rettungsdienst, Katastrophenschutz, Abwendung von Umweltgefahren u.ä.
An mehreren Arbeitsplätzen werden parallel die auflaufenden Einsätze bearbeitet und alle Einsatzfahrzeuge disponiert.
Neben der früher üblichen Alarmierung über Sirene wird heute die “stille” Alarmierung über Funkmeldeempfänger mit Tonfolge und Sprachdurchsage oder schriftlicher Textübertragung für Einsatzort und Meldebild genutzt. Noch vor Funkkontakt mit der Rettungsleitstelle bekommt das Rettungsteam auf diese Weise schon Hinweise über den Einsatzort und die zu erwartende Einsatzsituation.
Die Zeit, vom akuten Ereignis, über die wichtigen lebensrettenden Massnahmen durch Ersthelfer, schliesslich bis zum Eintreffen des Rettungsteams, ist ein entscheidender Faktor für den Patienten. Daher sind in Bielefeld die Rettungswagen dezentral über das Stadtgebiet verteilt stationiert, um möglichst kurze Anfahrtswege zu erreichen.
Der Höhenzug des Teutoburger Waldes teilt das Stadtgebiet auf natürliche Weise in ost-westlicher Richtung. Der nördlich davon gelegene Teil entspricht 2/3 des
Stadtgebietes und ist dichter besiedelt. Hierdurch erklärt sich die relative Häufung der Rettungswachen in diesem städt. Teilbereich
Bielefelds.
Das südliche Stadtgebiet scheint mit nur 2 Rettungswachen und recht langen Anfahrtswegen rettungsdienstlich unterversorgt. Hier wird aber bei Bedarf auf die Unterstützung der benachbarten
Rettungsdienstbezirke Gütersloh und Lippe zurückgegriffen. Der Rettungshubschrauber dient vornehmlich der überregionalen Notarztversorgung OWLs, wird aber auch im Stadtgebiet eingesetzt. Bei
schlechtem Flugwetter und Nachts wechselt die Besatzung vom RTH in ein NEF. Die beiden anderen bodengebundenen Notarzteinsatzfahrzeuge sind nah beieinander im Stadtzentrum stationiert. Die nördlichen
Stadtteile Jöllenbeck, Theesen und Vilsendorf werden notärztlich durch das im Nachbarkreis Herford stationierte NEF Spenge mit abgedeckt.
Die stete Analyse des Einsatzaufkommens mittels des erhobenen Rettungsdienstbedarfplanes wird in Zukunft vielleicht die Notwendigkeit einer Neustrukturierung der Rettungswachen
ergeben.